Wie viel bewirkt Chip-Tuning wirklich?

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Niesmann+Bischoff

Wie viel bewirkt Chip-Tuning wirklich?

Niesmann+Bischoff ließ einen Flair tunen – das Ergebnis verblüffte alle Beteiligten.

Automobilmotoren gehorchen heute den Datenströmen von elektronischen Programmen, Regelungen und Kennfeldern. Diese hochkomplexe Technik machen sich so genannte Chip-Tuning-Firmen zunutze und programmieren die Daten so um, dass ein Serienmotor deutlich mehr Leistung produziert. Wie viel ein solches Chip-Tuning in der Praxis bringt, wollte Niesmann+Bischoff wissen und brachte einen Flair 7000i zu Tec-Power aus Sinzig, renommierter Spezialist für solche Aufgaben. Der Integrierte verfügt mit der 2,8 JTD Power-Maschine nominell über satte 146 PS, die Top-Motorisierung des Fiat Ducato. Zur Überprüfung der Seriendaten des Motors ging es erst einmal auf den Rollenprüfstand. Das Ergebnis: Das Aggregat kam mit gemessenen 143 PS (3.690 U/min) und 297 Nm (2.390 U/min) ziemlich nahe an die im Prospekt versprochenen Leistungsdaten heran. Nun ging Programmierer Cay Engelstädter ans Werk und verpasste dem Flair die Kraftkur. Er baute das Steuergerät des Motors aus, las die originale Software aus und spielte dem Steuergerät die veränderte Software auf. Wichtig: Die Originalsoftware muss stets gespeichert werden, damit sie für eine eventuelle Rückrüstung jederzeit verfügbar ist. Zusätzlich zum eigentlichen Chip-Tuning erhielt die Ducato-Maschine noch einen JR-Luftfilter, der bis zu 40 Prozent mehr Ansaugluft für den Turbodieseldirekteinspritzer bereitstellt. Das Ergebnis der Arbeiten verblüffte selbst erprobte Ducato-Fahrer: Die Maschine lief in allen Drehzahlbereichen deutlich ruhiger, beschleunigte auch im unteren Drehzahlbereich spontan und schob das Mobil kräftig nach vorne. Selbst Steigungsstrecken meisterte der Ducato klaglos ohne erkennbare Schwächen im großen Gang. Freilich: Noch standen die unbestechlichen Zahlen aus. Also fuhr der Flair erneut auf den Rollenprüfstand. Und auch dieser Test bestätigte die Fahreindrücke: Der Motor leistete jetzt 182 PS und wartete mit einem mächtigen maximalen Drehmoment von 382 Nm auf. Selbst die Abgaswerte verschlechterten sich nicht. Nur einen Mehrverbrauch von rund 1,5 Litern verzeichneten die Prüfprotokolle – wenn die Mehrleistung völlig ausgenutzt wurde. Ließen es die Fahrer hingegen rollen, ergab sich sogar ein geringfügige Einsparung. Das Fazit des Versuchs: Chip- Tuning von Profis wie Tec-Power beflügelt ganz normale Serienmaschinen – und verleiht ihnen ein beachtliches Temperament. Dafür ist der Preis von 800 bis 1.000 Euro wahrlich angemessen.

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